ägyptischer Helm

2009, Skarabäus- Kampagne. Im Prinzip Tut-Anckh-Amuns Maske als Helm. Die Form hat kein historisches Vorbild, signalisiert aber (egal mit welcher Rüstung) “Ägypter”. Wird über lange Zeit getragen. Minimierte Auflagefläche, Belüftung, optimiertes Sichtfeld.

Diese Seite gehört zum Bereich “Ägypter”. Der Anfang wäre hier: Ägypter

01Helm

Im Gegensatz zum alten Helm bei “schwere Rüstung” geht der hier an den Seiten weiter runter, um eine bessere Einheit mit dem Kragen zu bilden (der für den neuen Helmrand zu hoch war und ebenfalls umgebaut werden mußte...)

Also los, fangen wir an:

001Band-nähen,Stoff-kleben
02Kopfgröße-festlegen

Die Kopfgröße soll 1-2cm zu regulieren sein. Dies geschieht mit Klettband. Da Klettband auf Schaumstoff nicht sicher hält, wird es auf Stoffstücke genäht (oben links), die dann auf den Schaumstoff geklebt werden (oben rechts). Die vergößerte Auflagefläche in Verbindung mit der Konsistenz des Stoffes bietet sicheren Halt. Damit ist die Kopfgröße festgelegt und geringfügig variabel. Für den Helm reichte übrigens eine halbe Tube Pattex.

03Stirn&Kopfbreite
04Hilfskonstruktion

Oben links: Das merkwürdige Formteil legt Stirn- und Kopfbreite fest. Der Vorsprung auf der linken Seite wird auf den oberen Rand des Stirnbandes geklebt und der innere U-förmige Ausschnitt soweit verbreitert, das der Stirnreif dazwischen paßt (Achtung: Köpfe sind nicht rund, sondern oval. Immer wieder anprobieren).

Jetzt werden die Flügel wie oben rechts zu sehen auf beiden Seiten des Stirnbandes außen befestigt. Sie legen fest, wo später die “Seitenflügel” des Helms beginnen (bei den Ägyptern liegen sie hinter den Ohren, hier vor ihnen).

Die Außenkanten werden jetzt erst zugeschnitten, um die vordere Silhouette festzulegen (macht das ursprüngliche Formteil groß genug. Ich habe mehrere Fehlversuche aus Papier gebraucht).

Als Maske dient hier eine handelsübliche venezianische Gesichtsmaske. Irgendwann baue ich eine eigene, aber für jetzt ist dieses idealisierte Gesicht das, was es gibt.

Zum Schluß kommt der untere Rand des Helms. Der Streifen muß lang genug sein, um eine ästhetische Rundung zu bilden (das ist beträchtlich hinter dem Kopf). Der Stirnreif ist auf die Maske geklebt. Plant bei der Wölbung des Formteils die Stirnhöhe mit ein.

OK. das war die schwierigste Beschreibung auf dieser Website.  Hoffentlich ergibt das, was ich hier rede, auch für andere Leute einen Sinn....

05Front-verkleiden 08obere-Proportion

Oben links: sieht noch nicht besonders cool aus, oder? Aber es gibt einen Plan:
Auf die Seitenflügel sind Querstücke geklebt, deren Breite später die Breite der “Seitenstreifen” festlegt. Die vor dem Gesicht auf dem Tisch liegenden Teile  sind im Bild oben rechts aufgeklebt. Die Form der hakenähnlichen Spitze entscheidet über die endgültige Stirnhöhe des Helms, die höher liegt als das Formteil.

Diese Form festzulegen hat einen ganzen Abend gedauert und eine Menge Papier zum experimentieren verbraucht. Ich hab es an die Außenkante der “Seitenstreifen” gelegt, mit Tesafilm da festgeklebt, wo es schon richtig lag, ein Stück weitergebogen, abgeschnitten, wieder weiter festgeklebt usw. Dranbleiben, es paßt irgendwann. Die Form, die dabei herauskam, wurde dann erst auf den Schaumstoff übertragen.

Außerdem legt ein “Mittelstreifen” die endgültige Helmhöhe fest. Er liegt auf dem Scheitel auf und wird einer der Berührungspunkte des Helms mit dem Kopf.

Die im Inneren des Helms liegenden Teile der weißen Maske werden nun rausgeschnitten. Die Maske hört jetzt über dem Stirnreif auf.

06erst-kleben 07dann-schneiden

Wie kriegt man bloß die superpräzise Paßform der Teile hin?
Antwort: gar nicht. Das Formteil paßt nur ungefähr (oben links) und wird erst am Werkstück zugeschnitten (oben rechts). Erst kleben, dann schneiden.

09v-außen-n-innen
10Dehnschnitt

Oben links: von außen nach innen den Helm schließen.

Oben rechts: Der Mittelstreifen wird eventuell den Hinterkopf unästhetisch “platt” erscheinen lassen. Liegt an den Materialeigenschaften. Nützt aber nix, wir wollen einen runden Hinterkopf. Deswegen ist hier ein “Dehnschnitt” geführt, so lang, bis die Rundung wieder stimmt. Er wird später durch die nächste Lage offen gehalten.

11Kanten-brechen
12Symmetrie-unten

Oben links: Kanten brechen. Die Kanten des übereinanderliegenden Platten werden mit einem Teppichmesser 45Grad abgeschnitten, um später realistischer mit einer aufgeklebten Leiste zu harmonieren.

Oben rechts: Innenansicht; Herstellen der Symmetrie des unteren Helmrandes.
Der unsprüngliche Streifen der Hilfskonstruktion ist wieder raus, die Enden der Helmdeckteile werden so geklebt, das eine 3dimensionale Rundung entsteht. Der Dehnschnitt (in der Mitte zu sehen) ist von oben abgedeckt; das Teil hält ihn offen und bildet damit die Helmrundung.

13vorne 14Profil

Na bitte, geht doch. Kann grundiert werden.

Oben links: Die Seitenflügel kleben an der weißen Maske, die Spitzen der  seitlichen “Kotletten” sind nicht verklebt, stehen leicht vor und simulieren einen auf die Maske aufgsetzten Helm.
Auf alle Plattenränder wurden Leisten geklebt. Die schwarzen Seitenstreifen sind ausgeschnitten, um Luft eintreten zu lassen (mit luftdurchlässigem schwarzen Stoff hinterklebt).
Das Stirnband trägt Hieroglyphen, und darüber ist der vordere obere Lufteintritt zu erkennen, der später von der Schakalfigur verdeckt wird.
Die Oberfläche wurde mit einem Lötkolben verödet.

Oben rechts: Seitenansicht. Die Schlitze in den Seitenflügeln sind zu sehen, hinten auf Augenhöhe die Luftaustrittsöffnungen.

Die Augen wurden ausgeschnitten, um gute Sicht zu gewährleisten. Schneidet so lange, bis ihr bei aufgesetzter Maske die seitlichen und unteren Öffnungsgrenzen nicht mehr seht. Oben stört es nicht. Nasenlöcher leicht weiten.

16grundiert
15untere-Stoßkante-schwarz

Oben links: Zoom auf die untere Stoßkante. Sie ist aus schwarzem Schaumstoff, um bei Abrasionen nicht blau durchzuscheinen. Der Rest Helm kann aus blauem Schaumstoff sein, da Schürfungen nicht wahrscheinlich sind.

Oben rechts: Grundierung (Acryl). Schakalfigur ist montiert.

Auflagepunkte des Helms am Kopf sind Stirn/ Nasenwurzel, Kopfband und Scheitel. Der Rest ist luftunterströmt.

Rechts:

Fertig. Drybrush metall, Lasur schwarz, Highlights metall.

Der Helm besteht aus mehr Teilen als die Originalversion des Panzers und gehört zum Kompliziertesten, was ich bisher gebaut habe.

Bauzeit: 35 Stunden. Gefühlt: länger...

 

 

 

 

 

 

 

Hier geht´s zum Bau der ganz oben gezeigten leichten Rüstung: leichte Rüstung

und hier zur schweren im Bild rechts (eine “Chaosrüstung”): schwere Rüstung

last edit okt 2016, jun 2017

20Rüstung
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