Werkzeuge

Was braucht man zum Monsterbauen?

1. Werkzeuge:

Oben links verschiedene Borsten- und Haarpinsel zum Bemalen.

Oben rechts ein Lötkolben zum Veröden der Schaumstoffoberfläche; schließt die Poren und erzeugt Muster, Narben, Risse etc. Nehmt ihn so stark es geht; über zu schwache ärgert man sich. Die entstehenden Dämpfe sollte man nicht einatmen. Lötkolben werden heiß genug, um ein Haus anzuzünden, müssen während des Gebrauchs auf nicht brennbarem Untergrund (z.B. alter Teller) gelagert, nach Gebrauch von der Steckdose getrennt und bis zur völligen Abkühlung beobachtet werden.

Unten rechts verschiedene Messer. Brot- und Steakmesser sind für großporigen Polsterschaumstoff, die Teppichmesser für Plattenschaumstoff.

Unten links Scheren in verschiedenen Größen.

Wußtet Ihr übrigens, das Dinge mit Klingen auch gefährlich sind?

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Wobei das hier der richtige Moment für einen Sicherheitshinweis ist:

Seid VORSICHTIG beim Basteln. Man kann sich auf viele Arten verletzen oder Dinge ruinieren, die man sonst noch gebrauchen könnte. Freies Arbeiten mit Werkzeugen ist nunmal gefährlich und ich will kein Gemecker hören, wenn was passiert.

And- to be on the safe side- again in broken english:
Working with tools is DANGEROUS and can ruin your health, property and good humor. I will not be held responsible for ANYTHING you care to screw up. Thanks.

Sorgt dafür, daß eure Werkzeuge scharf bleiben. Messer (auch Teppichmesser) schleift man mit einem handelsüblichen Wetzstahl, Scheren durch Einschneiden in mittelfeines Schleifpapier.

 

2. Verbrauchsmaterial:

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Oben verschiedene Schaumstoffe (nicht abgebildet: Billig-Isomatten; gehen aber notfalls auch; vor dem Verkleben Oberfläche anschleifen): die klassischen Bastelschaumstoffe heißen Evazote und Plastazote. Kommen in Matten in verschiedener Dicke und Farbe. Wenn ichs krieg, nehm ich schwarz, weil Schäden da am wenigsten auffallen.
Den offenporigen Polsterschaumstoff oben links verwende ich zum Schnitzen großer Masken (siehe Wildschwein und Schakale). Das Material taugt nicht für feine Details, aber die kann man aus anderen Materialien ergänzen. Der  große Vorteil der weichen Schaumstoffmasken liegt im Schutz des Puppenspielers bei versehentlichen Kopftreffern: Die Maske wird nachgeben, ohne den Träger zu verletzen; auch ein gewaltsames Verschieben ist ungefährlich.
Offenporigen Schaumstoff schwarz zu grundieren ist eine doofe, aber nötige Arbeit. Am besten funktioniert eine “Tupftechnik” mit einem Borstenpinsel. Wer die Möglichkeit hat, Acrylfarben zu sprühen, hat vermutlich bessere Karten. Und wer die Mühe und Zusatzkosten nicht scheut, Schaumstoff vor dem Bemalen mit Pattex zu bestreichen und den Klebstoff nach dem Trocknen in die oberste Schicht zu drücken, spart wiederum Zeit und Farbe (das Verfahren wird z.B bei Väterchen Fraosts übergroßen Füßen angewendet).
Wenn der Schaumstoff der Außenhaut nicht schwarz ist, sind Abrasionsschäden (=Schürfungen) störend zu sehen. Latexen der Oberfläche kann hier helfen, weil dann die Farbe besser hält, aber ich verwende eine Alternative (siehe unten), weil ich das Phänomen “Latex-Krebs” fürchte (das Latex wird klebrig und löst sich auf)- bei der Anzahl der Arbeitsstunden für die Figuren ist das nicht akzeptabel.

Womit wir bei der Farbe wären:
Ich verwende Acryl- und Metallicfarben (matt oder semimatt). Warum Acryl? Gut deckend, wasserlöslich, einfach mischbar; schnell trocknend, wenn trocken, wasserfest und elastisch. Bemalt werden die Werkstücke mit den gleichen Techniken wie Miniaturen: Grundieren (ich bevorzuge schwarz), Trockenbürsten (Drybrush) in 2-3 Stufen, Lasieren (inking), Lichteffekte (highlighting) und schwarz oder weiß linieren (black or white lining). Unsere Monster müssen nicht vor der Lupe eines Miniaturenjurors bestehen, sondern sie werden in Bewegung gesehen.
Ich verarbeite Latex nur für Polsterwaffen, also auch für Klauen, mit denen gekämpft wird. Erkundigt euch vor dem Bau nach den Spielregeln, was zugelassen ist.
Bei Kostümen verwende ich Farbe ohne Latex und versiegele die Oberflächen mit Pattex Transparent (mit dem Pinsel wie Farbe aufgetragen). Hält nicht so gut, sieht für meinen Geschmack aber besser aus und bietet 3 weitere Vorteile:
Temperaturunempfindlichkeit, neutraler Geruch und Reparaturmöglichkeit- eure Werkstücke können also im Zimmer oder auf dem Dachboden gelagert werden, ohne das sie Krebs kriegen oder die Bude vollstinken. Schäden können außerdem (selbst in einer Spielpause) mit Acrylfarbe ausgebessert und neu versiegelt werden (ist bei einer Latexoberfläche nicht möglich).

Erste Hilfe bei Acrylunfällen:
Acrylfarbspritzer auf dem gekachelten Küchenboden? Auf harten Oberflächen lassen sich getrocknete Spritzer mit einem feuchen Küchenkratzschwamm spurlos beseitigen.
Acrylfarbspritzer auf dem Teppich? Sofort mechanische Aufnahme von soviel Farbe wie möglich mit einem trockenen Küchentuch. Farbe aufsammeln, nicht wischen. Danach mit feuchten Tüchern möglichst stark verdünnen und die Farbreste mit trockenen Tüchern aufsaugen. Ihr habt gute Chancen.
Dose umgekippt? Farbspritzer auf der Tapete? Sorry, nix zu machen. Alibi beschaffen, ggf Schuldzuweisung an Unbeteiligte probieren.

Acryl aus der Spritzpistole zum Aufkleben von Stoff auf grobporigen Schaumstoff zur Oberflächenversiegelung/ Hautsimulation. Kann mit Acrylfarbe bemalt werden. Schwer, wenn in größeren Mengen verwendet, aber erheblich günstiger als Pattex

Pattex- der Stoff, aus dem die Monster sind....Das teuerste am Monsterbau, aber ich will nix anderes.
Gibts in 3 Varianten: Transparent= durchsichtig (hab ich in der Tube auf Cons für Notfälle dabeiund verwende es aus der Dose als Oberflächenversiegelung), halbflüssig (Classic) oder margarineartig (Compact =verlaufsicher), je nach Art des zu klebenden Mediums. Für Feinarbeiten wie Leisten aufkleben empfiehlt sich eine Tube.
Es gibt keine Alternative zum Kontaktklebeverfahren: man bestreicht beide Klebeteile dünn, wartet gnadenlos, bis das Zeug handtrocken ist und klebt dann mit kurzem, so kräftigem Druck wie möglich. Auflegen und sanft behämmern erhöht die Festigkeit, ist aber bei 3d-Werkstücken nur selten möglich.
Entgegen den Gerüchten klebt Pattex eben nicht alles; es kommt auf die Klebetechnik an. Zu beachten sind Auflagefläche und Kraftzugrichtung. Wenn ihr dagegenanarbeitet, zerfällt das Monster auf dem Schlachtfeld in seine Einzelteile.

Schleifpapier und Schleifblöcke. Schaumstoffe mit glatter, leicht fettiger Oberfläche müssen angeschliffen werden, weil sonst weder Farbe noch Pattex richtig hält.

Klettband und Gurtband mit 1teiligen Durchzieh- und 2teiligen Clip-Schließen. Gibts für kleines Geld im Baumarkt und erfüllt vielerlei Zwecke. Gurt- und Klettband kann man nicht sicher auf Kunststoff kleben; Auflagefläche zu gering. Man näht ein Stoffstück überstehend auf das Band und klebt den Stoff unter Berücksichtigung der Zugrichtung.

Deswegen erwähnen wir noch nicht dehnbaren Stoff (und eigentlich bei den Werkzeugen eine Nähmaschine). Schaumstoff ist nicht reißfest. Erst durch Unterkleben mit Stoff wird das Ganze haltbar.
Alle krafttragenden Teile müssen aus Stoff,  Schaumstoff und Pattex bestehen.

OK. Alles zusammen? Arbeitsunterlage nicht vergessen? Dann mal los...

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last edit Okt 2016

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