Schildbezug

Genauer gesagt: ein plastischer Schildbezug.
Kurz die Erklärung für Nicht-Larper: Schilde nehmen Platz weg- man hat nicht besonders viele davon (ich z.B. hab nur einen kleinen runden und einen großen “schildförmigen”). Für viele Gelegenheiten möchte man jedoch ein besonderes Emblem auf dem Schild tragen oder ein bestehendes verdecken. Dazu nimmt man einen Überzug, der im Spiel (InTime) nicht als Bezug, sondern “echter” Schild zählt.
Die schlechteste Lösung ist, einfach ein schwarzes Tuch drüberzutackern- es sollte mindestens bemalt oder benäht sein. Aber es geht auch plastisch:

PSB08Orig PSB09Stoffbezug
PSB07Schildbezug

Oben links: Originalschild aus Schaumstoff. Die “Holz”oberfläche ist universell einsetzbar
Oben Mitte: Stoffbezug mit aufgenähtem Emblem (könnte man auch malen). Hier einfach, aber Aufwand und Details kennen keine Obergrenze
Oben rechts: Stoffbezug mit plastischem Emblem aus Schaumstoff, bemalt und versiegelt.
Zeitbedarf für den Bau: 1 Nachmittag zur Erstellung und Grundierung, 2 weitere Sitzungen à 1 Stunde für die Bemalung (muß zwischendurch trocknen).
Gut investierte Zeit. Erledigt die Arbeiten im Freien oder einem gut gelüfteten Raum.

Ok, here we go:

PSB02Bezug PSB03Design
PSB01Schild

Oben links: Originalschild.
Oben Mitte: Stoffbezug. Schwarz- falls Farbe abgeht, ist das am unauffälligsten. Ich hab Stoff genommen, der sich nicht dehnt.
Oben rechts: Das Design auf Billig-Isomatte. Matte grob auf Schildform geschnitten, Logo mit Filzstift skizziert. Man erkennt, wie ich mich mit Hilfslinien und “drübermalen” der gewünschten Form angenähert hab.
Natürlich kann man auch “guten” Schaumstoff nehmen und das Logo beliebig detailliert gestalten.

PSB06grundiert
PSB04aufgeklebt
PSB05Kantengebr

Achtung: Zwischen Schild und Stoffbezug hab ich für die Arbeiten mehrere Schichten Malerplane gelegt- sonst werden Klebstoff und Farbe den Stoff durchtränken und den Schild beschädigen. Die Arbeit direkt auf dem Schild ist die einfachste und mit dem geschilderten Kunstgriff passiert auch nix.

Oben links: Logo aufgeklebt. Isomatte anschleifen, sonst hält der Kleber nicht. Klebstoff: Pattex (Classic oder Kompakt). Kontaktklebeverfahren (Schild und Logo dünn bestreichen, warten, bis Kleber handtrocken, dann möglichst stark aufeinanderpressen).
Oben Mitte: Kanten brechen (alle Schnittkanten mit Cutter 45 Grad abschrägen), Kerben anbringen (Lötkolben) und gesamte Schaumstoffoberfläche mit dem Lötkolben veröden. Auf dem Stoff sieht man schon die erste Schicht Versiegelung aus Pattex Transparent (mit dem Pinsel wie Farbe aufgetragen).
Oben rechts: Grundierung (Acrylfarbe)

PSB07Schildbezug

Links: Bemalung und Versiegelung
Bemalt mit Acrylfarben (Shading- 3 Rottöne mit schwarz) und Drybrush (Silber-Metall). Black lining und Lasur schwarz.

Der Schild wird beansprucht. Spielregeln hin oder her- es werden sich 120-kg-Typen in Stahlrüstung dagegenwerfen (weswegen ich beim Schildbau eher zu geringstmöglichem Arbeitsaufwand tendiere).
Die Farbe so wie sie ist, zu lassen, würde nicht halten- eine Versiegelung muß her. Theoretisch könnte man bereits im Bemalstadium latexen (Vorsicht mit Metallpigmenten- einige Sorten vertragen kein Latex), und auch mit Latex abschließen- was meiner Meinung nach auch die haltbarste Oberfläche wäre.
Ich möchte aber aus 3 Gründen kein Latex:
1. Latex mag keine Sonneneinstrahlung, und ich lass den Schild gern vor dem Zelt
2. Latex ist nicht geruchsneutral, muß aber trocken und belüftet gelagert werden.
3. Bei einem eintretenden Schaden ist eine

versiegelte Latexoberfläche schwer oder nicht zu restaurieren. Und der Schild als eines der beanspruchtesten Teil der Ausrüstung wird definitiv beschädigt werden. Kann keiner was für- Schilde sind impact-areas und damit Verschleißteile.

Deswegen hab ich mich als Versiegelung für Pattex Transparent entschieden und den Klebstoff mit Pinsel wie Farbe aufgetragen. Die Oberfläche ist nicht so gut wie Latex, kann aber beliebig in der Sonne liegen, ist geruchsneutral und im Schadensfall einfach zu kleben, zu übermalen und neu zu versiegeln.

Fairerweise will ich 2 Phänomene erwähnen, die dabei auftreten können:
1. Der Kleber sollte eigentlich durchsichtig sein, kann aber an einigen Stellen milchig erscheinen. Keine Ahnung warum. Maßnahme: die Stelle neu bemalen und versiegeln.
2. Der Kleber kann an einigen Stellen die unteren Farbschichten anlösen- ebenfalls keine Ahnung, warum oder unter welchen Umständen das passiert. Maßnahme: Nach dem Trocknen Stelle übermalen und neu versiegeln.

Die perfekte Versiegelung von bemalten Schaumstoffoberflächen existiert meiner Meinung nach nicht, da immer der eine oder andere Kompromiß eingegangen werden muß. Ich bevorzuge aus den genannten Gründen die hier geschilderte Lösung.

Der Schild wurde inzwischen auf mehreren Einsätzen schonungslos benutzt und hat sich bewährt.

Noch ein Wort zu Transport und Lagerung:
Ich transportiere den Schild mit montiertem Überzug in einer extra dafür genähten  Tasche aus einem alten Bettbezug, um auf dem Weg Abschürfungen zu vermeiden.
Lagerung zuhause liegend oder hängend entweder auf dem Schild oder auf einem Schild-Faximile aus Pappe oder Schaumstoff. Nicht knicken!

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