Käfer

“Schatz, im Garten ist ein großer Käfer....”

2002, Blutwald. Ein sheldirianischer Bdhong-Käfer (“Bdhong” ist sheldirianischer Slang und bedeutet “Riesenärger”). Knallbunte WoW-Farben. Vorbild ist das Ungeheuer Megalon. Er bewegt sich auch wie ein Toho-Monster- nur schneller...
Auf YouTube kann man ihn in Bewegung sehen: http://www.youtube.com/watch?v=IrtGnhxVWYg

Käfer
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Ein Problem der “Ganzkörpermonster” ist der Materialaufwand. Man kann nichts unter Roben verstecken, sondern muß für eine Menge Details Lösungen finden. Und so geht es hier (leider gibts keine Konstruktionsfotos, aber das Käferchen ist nicht wirklich kompliziert):

Der Kakerlakoid besteht im Wesentlichen aus einem handelsüblichen grünen Stoffoverall mit Panzerplatten aus Billig-Isomatten. Die Maske ist in Wirklichkeit ein “Backpack” aus 2 Dosen Bauschaum (mit einer Plastik- Salatabtropfschüssel als Kopfdecke), liegt auf den Schultern auf  und wird wie ein Rucksack mit 2 Gurtbändern gehalten. Mandibeln aus Heizungsisolierung und mehr Bauschaum.  Der Kopf des Puppenspielers ist frei unter der “Glocke” des Käferkopfes beweglich. Sehen tut man durch die Öffnung zwischen den Primärmandibeln. Wenn man eine dünne schwarze Sturmhaube falsch herum - oder heutzutage eine MorphMask- trägt, ist das Gesicht verschwunden.
Die “Schwerter” sind gelatexte Polsterwaffen, bei denen der “Griffschutz” die Hand komplett bedeckt. Farben: Acryl, grob schattiert, 1x Drybrush.
Klebstoff: Pattex.

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Die Oberschenkelplatten, Tiefschutz und Kakerlaken-Gabelschwanz hinten sind auf den Overall aufgeklebt.
Unterschenkel (unten so breit, das sie die Füße komplett bedecken), Unter- und Oberarme sind Röhren, die einfach aufgesteckt werden
.

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Meet the dwarves.
An dieser Stelle ein Kompliment an die routinierteste Truppe Monsterjäger, die mir bisher untergekommen ist. Ich kann das beurteilen- immerhin hab ich ihnen oft genug in den verschiedensten Kostümen gegenübergestanden (wenn die Zwerge im Sichtfeld erscheinen, rollt das Monster unter der Maske die Augen nach oben und denkt sich “die schon wieder”)....
Man kann im Bild oben den “Backpack” erahnen und sehen, wieviel größer die auf den Schultern liegende “Taucherglocke” macht.

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Oben: Käfer von hinten. Die Flügeldecken sind noch Backpack, der Kakerlakenschwanz klebt am Overall. Den verd... Zwerg hab ich übrigens nicht erwischt.

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Oben: Das Backpack. Die schlechte Grundierung innen hinten ist beim Tragen unsichtbar.
Oben rechts: Im Kopf ist die Salatschüssel sichtbar, das Weiße ist Styropor; beides falsche Entscheidungen.

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Oben links: auf den Overall geklebte und lose Teile des Kostüms. Beim Kopf liegt die Brustplatte.
Oben rechts: Rückseite mit aufgeklebtem Schwanz. Man sieht die Brustplatte von hinten: Wie eine Schürze über den Kopf legen und um die Taille binden.

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Oben: Debugged. Gruppenbild mit Monster. Man sieht, wie groß es durch die auf den Schultern liegende “Taucherglocke” des Backpacks wird.
Der Nachteil: die Konstruktion gibt Rückentreffer (eine Haupttrefferzone bei Monstern) an den Kopf weiter und sollte deswegen gut gepolstert (oder eben aus Schaumstoff) sein.

Der Käfer ist von 2002. Nach heutigen Begriffen ist er schlecht. Form und Farben würde ich inzwischen anders machen, aber ich stelle ihn hier so ausführlich vor, weil das Konstruktionsprinzip nach wie vor ein gangbarer Weg ist und schnell zu ERgebnissen führt.

 

Hier die Liste der bauartlich notwendigen Verbesserungen:

- Das Backpack komplett aus Weichschaumstoff schnitzen (hält nach dem Bekleben mit Panzerplatten genauso gut). Bauschaum war keine gute Wahl-  und laßt die blöde Salatschüssel weg

- Alle belasteten Teile mit Stoff unterkleben, um sie reißfest zu machen. Gurtbänder auf überbreite Stoffteile nähen, um die vergrößerte Auflagefläche sicher kleben zu können.

- KEIN Styropor für Monsterbau verwenden

- Die hier noch auf den Overall geklebten Teile sollten abnehmbar sein, um ihn maschinenwaschen zu können. Handwäsche in der Badewanne ist nicht der beste Weg.

11Overall
13Füße

Anziehen des Kostüms
Oben links: Overall mit angeklebten Teilen. Der Käfer soll einen dicken Bauch und dünne Extremitäten haben. Die Schaumstoffteile sorgen für genügend Volumen, weil sie versuchen, sich auf dem Overall geradezubiegen (so fett bin ich auch wieder nicht...)
Oben rechts: Füße. Monster werden von unten nach oben angezogen. Die Beinröhren bedecken den ganzen Fuß und ersparen den Bau von Käferfüßen, von denen sowieso kein Mensch weiß, wie sie aussehen. Sie sind gerade weit genug, um mit angezogenem Schuh von oben reinzusteigen.

14Steg
Arme&Front

Links: Unter dem Fuß läuft ein Steg aus Gurtband (schlecht zu erkennen, aber wichtig). Gurtbandenden auf Stoffstücke nähen und diese vergrößerte Auflagefläche auf den Schaumstoff kleben, sonst hälts nicht. Der Steg verhindert effizient ein Verdrehen oder Hochrutschen der Beinröhren.

12Rücken1

Oben links: Armröhren (Aufschubteile) und Frontschürze. Bei genauem Hinsehen sind die Röhrenenden in den Bewegungszonen unter den Armen und am Ellenbogengelenk ausgeschnitten. Die Schienbeine wirken von vorn tatsächlich käferartig dünn.
Oben rechts: Rückenansicht.

15Front 16Rücken

Oben: fertig angezogen. Die umgedrehte Sturmhaube bzw MorphMask läßt das Gesicht des Puppenspielers völlig verschwinden.
Kostüme sollen zwar allein angezogen werden können, aber wenn irgend möglich vor dem Einsatz von einer zweiten Person auf Sitz kontrolliert werden.
last edit okt 2016

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