Lino- Anbauteile

Die Rüstung besteht aus insgesamt 30+ Komposit- Werkstücken, die in 8 Baugruppen zusammengefaßt sind. Außer Helm und Harnisch sind das die Anbauteile:
Gürtel, Tiefschutz, 2 Seitenplatten, Unterarm- und Schienbeinschienen, Hände

Diese Seite ist Teil der Baudokumentation der Rüstung, die Anfangsseite wäre hier: Linothorax

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Oben: 2014 bestanden die Armschienen noch aus mit einer Lage Stoff beklebtem Stahlblech, die Oberschenkelplatten waren einlagig und zu klein und Schienbeinschutz gabs auch noch nicht. Das kann natürlich nicht so bleiben und wurde ein Jahr später geändert. Außerdem verschwanden 2016 die weißen Stoffteile, die Bemalung wurde überarbeitet und 2017 kam die dritte Brustplatte mit Mutation und Pfeilabweiser dazu (siehe bei Harnisch: Linothorax- Harnisch)

Gürtel, Seitenteile und Tiefschutz

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Oben: Links (2014) die alten, rechts die neuen Teile (2015/ 16)

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Oben Links: Der Gürtel ist konkav geformt (wie die Innenseite eines Rettungsringes, nur nicht so stark gewölbt). Er besteht aus 12 Schichten Leinen, links im Bild die Form.  Seine Schutzfunktion entsteht durch die unterliegende Polsterung des gefalteten Stoffes der Kleidung und die gewölbten Kanten des Bauteils, die von einem Impakt erst verformt werden müssen, bevor sie anliegen.
Vorne wird er durch die Unterleibsplatten/ Tiefschutzkombination mit Klettband geschlossen und mit einem mehrfach gebundenen Stoffgürtel gesichert (und weiter gepolstert). Innen verläuft eine Zone aus 3 Finger breitem Klettband (Flauschseite), an dem auch die Seitenplatten hängen.

Oben Rechts: Klettband wird auf Stoff genäht und diese vergrößerte Auflagefläche dann sicher in den Gürtel verleimt.

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Oben: Die Frontplatte. Sie besteht aus Unterleibsplatte und Tiefschutz, die nur oben verleimt sind und nach unten auseinanderstreben, so das das 2-Lagen- Prinzip greift. Der langgezogene Tiefschutz bewahrt vor peinlichen und schmerzhaften (in dieser Reihenfolge) Larp-Pfeiltreffern.

Oben links: die Formen der beiden Bauteile: für mehr Stabilität sind sie gewölbt.

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Oben: Auf Formen trocknende Kompositteile. Alle sind gewölbt, um die Stabilität zu steigern und zu vermeiden, das ich irgendwelche geraden Platten unter Spannung biegen, verleimen oder festzurren muß.

Der Stoff ist schwarzes Baumwollleinen, der Leim D3- Holzleim (wasserfest, durchsichtig trocknend).

Ich verbaue 2 Schichten Stoff pro Tag: eine morgens vor der Arbeit und eine abends. Alle 3 - 4 Tage lasse ich das Werkstück für 1 - 2 Tage zusätzlich trocknen. Gegen Leerlauf in dieser Zeit hilft, einfach genug Bauteile am Start zu haben- oder doch mal einen Abend nicht zu basteln...

Nach 3 -4 Schichten Stoff  löse ich die noch sehr weichen Teile zum ersten Mal von ihren Formen, damit sie auch von unten trocknen können. Zum weiteren Bau und Fertigtrocknen verbleiben sie aber auf der Form.

Bei diesen Platten vermeide ich Überlappungen. Liegend mit Schichten aus einem Stück gebaute Teile haben später die besten Oberflächen.

Alle Stoffstücke sind etwas zu groß, und alle entstehenden Teile auch. So erhält man beim endgültigen Zuschneiden makellose Ränder.

Alle 4 bis 5 Schichten trimme ich die Stücke mit einer Blechschere. Die endgültige Stärke sind 10 Schichten pro Teil- das kann die Blechschere gerade noch bewältigen und bietet bereits echten Schutz- und die Rüstungsteile bestehen aus 2 Lagen davon, die durch mindetstens eine Polsterschicht getrennt sind.

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Oben: Makellose Oberflächen der Seitenschilde
Woanders hörte man mich darüber jammern, das Oberflächen nicht richtig glatt werden, weil Unregelmäßigkeiten durch Leimtränen, Überlappungen oder ungleichmäßige Schichten Stoff mein höchstwahrscheinlich viel zu anspruchsvolles Auge beleidigten.
Ich mutmaßte außerdem, das es mit zunehmender Material- und Technikbeherrschung besser werden könnte...
Yup, stimmt.

Diese im Liegen gefertigten Teile wurden ohne Überlappungen einzelner Flicken gebaut. Obwohl leicht gewölbt, ist die Oberfläche so glatt, wie ich den Rest der Rüstung auch gern hätte; auf dem Bild vor der Versiegelung. Die Runen sind mit Kreide vorgezeichnet und mit Window- Colour- Contour ausgeführt. Dann wird die Oberfläche vor der endgültigen Bemalung mit einer Mischung aus 3 Teilen Leim und einem Teil Acrylfarbe versiegelt.
Na also. Geht doch.

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Oben: Die Seitenplatten. Die Befestigungen sind ebenfalls aus Lino, allerdings nur 3 Schichten; flexibel, aber unzerreißbar. Diese Befestigung anstelle von 2 Lederstreifen hält die großen Platten sehr gut am Platz, ohne das sie bei jeder Bewegung sofort anfangen zu “tanzen”.

Links: Die untere Lage Panzerung für die Seitenteile. Auf ihre Oberfläche soll mit Pattex eine Polsterschicht aus Schaumstoff (Billig- Isomatte) geklebt werden. Pattex allerdings hält nicht auf Leim- Oberflächen; deswegen wird die oberste Schicht Stoff nur aufgeleimt und angedrückt, kriegt aber keine Abschlußschicht Leim.

Auf dieser “textilen” Fläche wird Pattex gut kleben. Wenn etwas Leim den Stoff durchdringt, ist das nicht schlimm- die große Auflagefläche hält trotzdem.

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Oben Rechts: Diese Befestigungen enstehen, indem man eine mit Frischhaltefolie bezogene Pappe dort platziert, wo sie ansetzen sollen und dann sowohl auf Platte wie auf Pappe die Stoffschichten verleimt. Die Frontplatte ist genauso gebaut; nur mit mehr Lagen.
Inzwischen laß ich die Folie weg und beziehe die Formen nur noch mit Tape; die Form wird so stabiler und die Oberflächen werden glatter.

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Links und Oben: eine der neuen 2-lagigen Seitenplatten.

Die Unterseiten der alten Platten wurden mit einer Lage Stoff beleimt, der Stoff aber nur angedrückt, damit man mit Pattex die Polsterschicht aufkleben kann. Die Oberseite der unteren Platte war ebenfalls noch nicht beleimt (siehe oben).

Die Schaumstoff-Polsterschicht ist jedoch ein Schwachpunkt, weil dort theoretisch die Platten wieder getrennt werden könnten- der Schaumstoff würde bei entsprechender Belastung zerreissen. Deshalb sind die Schattenfugen zwischen den Platten ebenfalls mit einer Stoffschicht beleimt, die beide Lagen Panzerung sehr sicher verbindet.

Im Bild oben rechts erkennt man die stabilisierende Wölbung der unteren Platte (zur einfacheren Montage sind die Rückseiten mit “L” und “R” beschriftet).  In den Bildern unten sind noch die alten einlagigen Seitenplatten zu sehen.

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Zusammensetzen des Gürtels, der zerlegt transportiert wird:
Oben Links: Seitenplatten einhängen (die Markierung hilft dabei)

Oben Rechts: Frontplatte einhängen (teilweise über die auf beiden Seiten mit Klettband versehene Seitenplatte). So können alle Teile symmetrisch justiert werden. Falls ich mal... abnehme.

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Oben: Blick von innen auf den geschlossenen Gürtel

Rechts: der geschlossene Gürtel von der Seite, Frontplatte ist rechts.

Die Befestigung der Seitenplatten ist von außen nicht sichtbar.

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Arm- und Beinschienen

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Oben: Die alten Arm- und Beinschienen aus 2014, ein Provisorium aus mit einer Lage Stoff bezogenen Metallteilen. Die Polsterungen aus Billig- Isomatte sind innen an die Schienen geleimt. An den  Beinen ragen sie oben und unten, an den Armen nur unten über das Metall heraus. Die sichtbaren Teile der Polsterung sind mit einfachen fest verleimten  Stoffhauben bezogen. Die Befestigungsbänder aus Stoff laufen durch Ösen aus Gurtband, die wiederum hinten an das Metall genietet sind (Hohlnieten).

Die Teile haben mehrere Spiele ohne Probleme überstanden, was diese Lösung für die Veränderung von Metallbauteilen geeignet macht.
Dieses Jahr (2016) hab ich die alten Armschienen recycled: Ornamente mit Tapeziermesser entfernen, Oberfläche schleifen, eine weitere Lage Stoff draufkleben, neue Ornamente anbringen und neu bemalen.
Unten: Jetzt gehören die Armschienen zu einer ägyptischen Rüstung.

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Die neuen Schienen wurden auf die alten aufgebaut: warum neue Formen bauen, wenn man welche hat, die bereits passen?

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Oben: Werdegang der Linothorax- Teile der neuen Armschienen (2015)

Das Originalteil (links) wurde mit Frischhaltefolie umhüllt, mit Klebeband bezogen (daneben) und anschließend mit 10 Lagen verleimtem Stoff (Baumwollleinen) beschichtet.  Das so entstehende Werkstück ist etwas größer als das Original, so das die neue Schiene “aus dem Vollen” mit sauberen Kanten zugeschnitten werden kann.

Die neuen Schienen (rechts einmal von oben und von unten) sind antomisch geformt- es gibt Rechts und Links- und haben in der Mitte eine streifenförmige zweite Panzerschicht, die auf einer Polsterung aus Billig- Isomatte klebt. Für diese Verbindung hab ich Pattex gewählt, weil dadurch die Trockenzeit geringer wird und das Werkstück nicht fixiert werden muß. In den Bereichen, die mit Pattex in Berührung kommen, ist die Stoffoberfläche nicht beleimt gewesen- erst am Schluß wurde die Leimschicht geschlossen.

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Oben: Die Ränder der Schienen sind wie die des Harnischs leicht gewellt geschnitten und werden mit einer Schicht Leim versiegelt.

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Oben Links: Die Ösen für die Befestigung der Halteschnüre sind aus Gurtband. Es wird auf Stoffstücke vernäht, um die Auflagefläche zu vergrößern. Diese große Auflagefläche kann unlösbar mit der Schiene verleimt werden.

Oben Rechts: Damit der Stoff bündig am Rand der Schiene antrocknet, kommen ein paar Wäscheklammern zum Einsatz.
Übrigens: Wer Wäscheklammern aus dem gemeinsamen Haushalt abzweigt und mit Bastelkram versaubeutelt, kriegt Ärger und muß saubere neue kaufen...

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Oben Links: Ich möchte integrierte Polsterung, die sich nicht in den Stoffmanschetten der Kleidung verbirgt, sondern zur Schiene gehört.
Die beiden Lagen der Schiene sind bereits durch so eine Polsterung verbunden, aber erst die aus zwei einzelnen Schaumstoffplatten bestehende zweite Polsterschicht wird die Schutzwirkung meiner Kompositpanzerung der einer gepolsterten Metallplatte überlegen machen.
Die beiden Schaumstoffplatten (Billig- Isomatte) werden unter Stoffstücken verleimt.

Oben Rechts: Die getrocknete Unterseite mit den Befestigungsösen; daneben die Oberseite. Auf der zweiten Panzerlage ist mit einem goldfarbenen “malt- auf-Allem”-Stift das Muster vorgezeichnet und mit Window- Color- Contour ausgeführt. Die Ornamente müssen jetzt noch mit einer Mischung aus 4 Teilen Leim und einem Teil Acrylfarbe versiegelt werden.

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Links: Die fertig bemalte Schiene.
Die erhabenen goldenen Linien wurden per Trockenbüsten hervorgehoben und das Blau dann um die Runen herumgemalt. Diese Technik ergibt erheblich sauberere Übergänge als alles Blau anzumalen und dann mit feinem Pinsel die Ormamente mit Gold nachzuziehen. Jetzt kommt nach eine Lasur Schwarz und etwas “Schmutz” (wieder trockengebürstet).

Bei diesen Armschienen ragt die Polsterung nicht über das Handgelenk heraus, was die Beweglichkeit erhöht. Schutz kommt von der überstehenden oberen Panzerplatte.

Rechts:
Vergleich der Materialstärken der alten Metallblechschiene mit der neuen doppellagigen und doppelt gepolsterten Kompositpanzerung.

Der Schaumstoff der Billig- Isomatte ist insofern ein Schwachpunkt, als das bei entsprechend starken Zugkräften die beiden Panzerschichten getrennt werden könnten, weil der Schaumstoff reißt.
Deswegen wurden die Schattenfugen ebenfalls mit einer Stoffschicht verleimt.

Jetzt sind beide Lagen Panzerung nicht mehr voneinander zu trennen.

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Links: Eine leichte Platte auf dem Handrücken ergänzt die Schiene.
Die Bewegungsfähigkeit der Hand ist voll erhalten.

Erst bei diesen Bildern fällt mir auf, das man die Schiene auch gerne weiter nach unten hätte schließen können- das Komposit ist biegsam und ein Anlegen wäre bei erhöhter Schutzwirkung trotzdem kein Problem.

Eventuell ergänz ich eine zweite Platte untenrum...

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Oben, links & rechts: 2017

Neue “Tekko” . Sie bedecken den gesamten Handrücken bis über die Knöchel und halten nicht nur Treffer von Larp-Waffen ab.

Man greift “hinein” (die Schnüre in der Hand stören nicht) und bindet das Panzerteil wie eine Armbanduhr hinten um das Handgelenk.

Wenn man ein Schwert in der Hand hält, berührt der Rand der “Schildkröte” bei einem Impakt dessen Griff und hält so den Handrücken berührungsfrei.

P_Linothorax_Tekko_03
P_Linothorax_Tekko_02

Die Beinschienen

P-Linothorax_Beinschiene_(3)
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Links: Entstehung der neuen Komposit- Beinschienen:

Die Originalteile werden mit Frischhaltefolie bezogen, mit Tape beklebt und dann mit 10 Lagen Baumwollleinen beleimt (D3-Leim). Zwei Schichten pro Tag bedeutet fünf Arbeitstage...
Man sieht, wie sich jede Unebenheit der Form gnadenlos auf der Innenseite der Werkstücke abbildet. In diesem Fall macht das aber nichts, weil ja noch Polsterung drunterkommt.

Die halbrund gebauten Schienen können nicht gerade gebogen werden.

Die Oberseite der Schienen soll ebenfalls eine zweite Lage Panzerung unter einer Polsterschicht bekommen. Die Polsterschicht und die nächste Lage Panzerung will ich mit Pattex verkleben, um die Trockenzeit wegfallen zu lassen. Deshalb ist die Oberseite der Schiene nur mit Stoff bezogen und nicht beleimt.

P_Linothorax(41)

Oben: Wenn die Unterschenkel in der Schlacht getroffen werden, geschieht das meistens nicht frontal, sondern durch einen seitlichen Schwertschlag. Meine Beinschienen sollen deshalb nicht nur von Vorne schützen, sondern die obere Lage wird von der Mitte des Schienbeins weit nach außen herum gezogen.

Die entsprechenden Formteile dafür müssen ebenfalls gewölbt sein, weil man eine plan gebaute Platte aus 10 Schichten Stoff nicht so eng biegen und verkleben kann.

Die Unterseite der neuen Platten werden am Schluß nur mit Stoff bezogen, damit das Pattex, das die Polsterung aus Schaumstoff mit den Kompositteilen verbinden soll, gut hält.

P_LinothoraxAnbT(22)
P_LinothoraxAnbT(23)

Oben Links: Die fertigen Beinschienen mit den halb herum gezogenen oberen Panzerschichten. Die eingeleimten unteren Polster stehen anders als bei den Armschienen nach oben und unten über, um das Knie bzw den Fußrücken abzupolstern.
Die Verzierungen sind wieder mit mit Alles-Malstift vorgezeichnet und mit Window- Color- Contour ausgeführt.

Oben Rechts: Versiegelung sowohl von außen als auch von Innen (3 Teile Leim und ein Teil Acrylfarbe). Erst jetzt kommt die eigentliche Bemalung.

P-Lino_Beinschiene_-1-
P-Lino_Beinschiene_-2-

Oben: Die Schienen können unter dem Hakama oder offen getragen werden.

Dies hier war die letzte Seite der Rüstungsdokumentation. Weitere Linothorax- Projekt- Dokus zweigen von der Lino- Hauptseite ab: Linothorax- Kompositrüstung

Zum Abschluß nochmal ein paar auf die harte Tour gewonnene Erkenntnisse:

P_LinothoraxHar(60)

Bauteile so früh wie möglich (nach ca 3- 5 Schichten) von der Form lösen, damit sie auch von unten trocknen können. Trotzdem auf der Form liegenlassen und weiterbauen.

Trimmen alle 2-3 Schichten. Wird das Bauteil zu dick, ist es sehr mühsam.

Im Liegen gebaute Teile bekommen glattere Oberflächen als hängend gebaute. Das hat aber keinen Einfluß auf die Materialqualität.

Pinsel nach Gebrauch in Frischhaltefolie einschlagen; so trocknen sie nicht ein und können weiter verwendet werden.

Scheren und Messer offen liegenlassen. Sollten Leimreste daran eintrocknen, sind sie sonst nicht mehr zu öffnen bzw zu reinigen. Von den offenen Klingen können Leimreste leicht entfernt werden.

Klingen scharf halten! Scheren schärft man durch Einschneiden in feines Schleifpapier, Teppichmesser mit einem Wetzstahl.

Ich erkenne keinen Vorteil darin, Leim zu verdünnen. “So wie er kommt” konnte ich ihn besser verarbeiten und daran hindern, Tränen zu bilden.

Man kriegt irgendwann empfohlen, bei jeder verbauten Stoffschicht die Laufrichtung der Webfäden zu ändern. Ich seh aber nicht ein, warum: Ob der Leim die Fasern nun durchtränkt oder nur umschließt: er sorgt auf jeden Fall dafür, das sie sich nicht mehr bewegen oder reißen können, egal, wie sie liegen.

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Soviel zum Projekt “funktionierende Linothorax- Rüstung”.
Allerdings nicht ohne einen letzten, ausdrücklichen, ernstgemeinten Disclaimer:

Das Material an sich taugt nur zum Bau von funktionierenden Rüstungen, wenn es angemessen verarbeitet wird.

Die Formulierung “hält Klingen und Pfeile ab” sollte niemanden dazu verleiten, seine Rüstung zu testen, während ein Mensch drin steckt.

Bestimmte Klingen wurden extra gebaut, um Panzer zu knacken und durchschlagen auch Metallrüstungen:
Rabenschnäbel, das spitze Ende eines Tomahawks oder ein wuchtiger Speerstoß z.B. konzentrieren Unmengen Energie auf einen kleinen Punkt.
Es gibt keine unverwundbare Rüstung.
Irgendwann wird er auch Euch begegnen: Mister “Ich- zimmer- Dir- da- mal- ordentlich- mit- meinem- Stahlschwert- einen- drauf- und- dann- werden- wir- schon- sehen”.
Laßt ihn leben, bleibt freundlich, aber hört nicht auf ihn.

Und der wichtigste Satz für die Anwendung heutzutage:

 

Ein Linothorax

bietet keinerlei Schutz

gegen moderne Feuerwaffen.

 

... aber gegen alles andere. Hier der Link zum Materialtest (nur in englisch): linothorax test

Oktober 2014, Feb 2016, Okt 2016, Mai 2018

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